AUCH MÜLL LÄSST SICH VOLLELEKTRISCH SAMMELN...

Wieso beim Umstieg vom Dieselmotor zum Elektro-Lkw nichts über eine gute Planung geht, zeigt das Entsorgungsunternehmen Baier aus Ardagger Stift in Niederösterreich. Den Anfang machte dabei ein eintägiger Testeinsatz eines vollelektrischen Renault Trucks D Wide Müllsammelfahrzeuges.

Es war eine eintägige Probefahrt mit weitreichenden positiven Folgen für die Umwelt. Im heurigen März hatte die Baier GmbH, ein im niederösterreichischen Mostviertel ansässiges Entsorgungsunternehmen, die Gelegenheit, ein vollelektrisches Müllfahrzeug von Renault Trucks im Alltagseinsatz zu testen. Von 06:00 bis 15:00 Uhr Müllsammeln im Stadtgebiet, wobei einige 100 Behälter zu entleeren waren. „Die Erkenntnisse, die wir an diesem Tag gewonnen haben, sind für uns eine wichtige Basis auf dem Weg in Richtung Elektromobilität“, sagt Geschäftsführer Markus Keusch. Der Wechsel von fossilen Energieträgern im Tank hin zu vollelektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen ist in dem mittelständischen Unternehmen mit 35 Mitarbeitern schon länger ein Thema. Sowohl bei Müllpressfahrzeugen wie auch bei klassischen Lkw mit Kofferaufbau und Ladebordwand.

Auf Anhieb 12 Prozent Reserve

Der Einsatz der Renault Trucks E-Tech Müllpresse erfolgte auf einer bestehenden Tour, die sonst mit einem konventionellen Müllfahrzeug mit Dieselmotor bedient wird. „Unser Fahrer hat den Vorführ-Lkw nach Ende des Testeinsatzes mit einer Batteriekapazität von immerhin 12 Prozent abgestellt und war vom Arbeitsumfeld sehr angetan“, berichtet Markus Keusch. Gelobt wurde vor allem der deutlich leisere und vibrationsärmere Arbeitsplatz. Im Hinblick auf die Option, den Renault Trucks D Wide E-Tech auf Kundenwunsch auch mit größeren Batterien bestücken zu können, sieht der Geschäftsführer einer möglichen Neuausrichtung des Fuhrparks sehr zuversichtlich entgegen. „Mit noch einmal 40 Prozent mehr Batterie-Power an Bord wären wir auch für die anspruchsvollen Topographien in unserem Einzugsgebiet optimal gerüstet.“

Tourenplanung adaptieren

Den tatsächlichen Einstieg der Baier GmbH in die Elektromobilität könnte sich Markus Keusch binnen der nächsten fünf Jahre vorstellen. „Sobald bei Ausschreibungen explizit ein elektrisch betriebenes Müllsammelfahrzeug gefordert wird, beginnt auch in unserem Fuhrpark der Wandel weg vom Verbrenner und hin zum Elektromotor.“ Eine dadurch notwendige Adaptierung bestehender Touren ist für den Geschäftsführer nicht viel mehr als eine logische Konsequenz dieser Umstellung. „Langfristig ist für mich der Einsatz von drei Elektro-Lkw denkbar, dementsprechend gilt es dann auch Teile unserer Touren auf Basis dieser veränderten Gegebenheiten neu zu überdenken.“ Bereits mittelfristig soll eine betriebseigene Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 300 kWp in Betrieb gehen. Sie soll sich während der Stillstandzeiten der Elektro-Lkw auch als Strom-Tankstelle bewähren.